Anregungen fürs 1. Lebensjahr
Junge Eltern haben unzählige Fragen: Entwickelt sich mein Baby altersgerecht? Ist es körperlich und geistig gesund? Schläft es genug? Keine Sorge, solche Fragen sind normal. Sie sind sogar ein gutes Zeichen, weil es zeigt: Du willst für dein Baby nur das Beste! Wir geben dir einige Anregungen, worauf du im ersten Jahr achten solltest. Sehr wichtig sind die U-Untersuchungen. Dort erfährst du frühzeitig, ob alles okay ist.
Das Wichtigste zuerst: Kinder entwickeln sich „von selbst“
Es heißt, mit einem Kind ist es wie mit dem Gras: Es wächst nicht schneller, wenn man an ihm zieht. Der Vergleich gefällt uns, denn: Niemand kann die Entwicklung eines Kindes beschleunigen oder ändern. Ein jedes entwickelt sich „von selbst“ – im eigenen Tempo, auf seine ganz persönliche Weise!
Das bedeutet: Es bringt nichts, wenn du dein Baby mit anderen vergleichst. Ein jedes entwickelt sich anders. Es gibt kein „langsamer oder schneller“, kein „größer oder kleiner“, kein „besser oder schlechter“.
Freue dich über die Einzigartigkeit deines Kindes! Beobachte es und fördere es mit dem, was es braucht. Hilf ihm dabei, die Persönlichkeit zu entdecken, die in ihm schlummert. Sie ist geprägt von seiner individuellen Veranlagung, aber auch von seiner Umgebung und seinen Erfahrungen. Es gibt vieles, womit du dein Baby unterstützen kannst.
Das erste Halbjahr: Dein Baby braucht viel körperliche Nähe und liebt deine Stimme
Das erste Lebensjahr ist für alle aufregend – Eltern und Säugling. Ab Tag eins verfeinern sich seine Sinne, er nimmt immer mehr wahr. Ab dem zweiten, dritten Monat wird aus dem hilfsbedürftigen Neugeborenen ein aktives Baby. Es lernt, Gesichter zu unterscheiden, es brabbelt, jauchzt und lacht. Sehr gern will es beschäftigt werden und „dabei sein“.
So kannst du dein Baby in den ersten sechs Monaten unterstützen:
- Einfache Greifringe und Stoffpüppchen in verschiedenen Farben, Formen und Materialien fördern jetzt das Sehen, Greifen und Fühlen (im Mund).
- Sprich viel mit deinem Kind. Hat es schon ein Lieblingslied? Dann singe es immer wieder!
- Reagiert es auf Geräusche? Daran erkennst du, ob dein Baby gut hört.
- Stärke eure Bindung mit viel Körperkontakt!
Es ist sehr wichtig, vom ersten Tag an eine enge Bindung zum Baby aufzubauen. Warum das so ist, erklärt der Bindungsforscher Professor Karl-Heinz Brisch: So kann man Resilienz gegen Stress schon bei Babys fördern
Das zweite Halbjahr: Dein Baby erkundet die Welt – es geht rund!
Die ersten sechs Monate sind rum, jetzt wird das Baby zusehends mobiler: Erst dreht es sich, bald krabbelt es und rund um den zehnten Monat herum zieht es sich überall hoch und steht. Es will die Welt erkunden!
Übe achtsame Gelassenheit: Ermuntere dein Baby, mache ihm Mut und tröste es, wenn mal was schiefgelaufen ist – das ist die beste Grundlage, damit sich dein Baby zu einer starken Persönlichkeit entwickelt. Deine Aufmerksamkeit ist wichtiger für seine Entwicklung als ein Berg Spielsachen.
In dieser Zeit kommt es darauf an, dass du die Balance findest zwischen Anregung und „einfach machen lassen“. Oft gilt hier: Weniger ist mehr.
Beobachte dein Kind:
- Ist es intensiv mit etwas beschäftigt, dann nimm dich gerne zurück.
- Sucht es Kontakt zu dir, ist vielleicht Singen und Toben angesagt – oder Kuscheln und Vorlesen.
So kannst du dein Kind vom sechsten Monat an unterstützen:
- Dein Baby hat jetzt Spaß daran, Dinge immer wieder fallen zu lassen. Damit will es dich nicht ärgern: Es beobachtet seine eigene Koordination und ist mächtig stolz darauf! Lege verschiedene Dinge bereit, die es problemlos fallen lassen kann, etwa auf dem Wohnzimmertisch. Tadeln wäre die falsche Reaktion. Achte darauf, dass diese Dinge groß genug sind und nicht verschluckt werden können!
- Alles, was dein Kind unternimmt, dient dem Lernen: Etwa, wenn es Dinge ein- und ausräumt, stapelt, umwirft oder wenn es dich nachahmt. Biete ihm etwas an, was es ausräumen oder auf den Boden werfen kann. Wie wäre es mit einer Küchenschublade am Boden, in die du unzerbrechliche Utensilien packst, etwa Frischhalteboxen in verschiedenen Größen, Kochlöffel, einen kleinen Topf mit Deckel und das Nudelsieb?
- Wiederholungen sind bei Spielen, Liedern und Alltagsritualen wichtig. Das Wiedererkennen freut dein Baby. Routinen geben ihm Sicherheit.
- Dein Kind versteht „Ja“ und „Nein“. Aber sprich keine Verbote aus, die kann es sich noch nicht merken.
- Verknüpfe deine Worte mit Gesten, Gegenständen oder Bildern, um das Verständnis deines Kindes zu fördern.
Lass‘ dich unterstützen – nutze die U-Untersuchungen!
Ganz klar, das erste Jahr mit Baby ist voller Freude – aber manchmal kann es dich auch überfordern und verunsichern. Wenn du dich fragst, ob du alles richtigmachst und ob sich dein Baby normal entwickelt – keine Sorge, diese Unsicherheit ist normal. Du bist nicht allein! Und du hast Anrecht auf sechs Vorsorge-Untersuchungen im ersten Lebensjahr bei deiner Kinderärztin oder deinem Kinderarzt.
Nimm diese „U-Untersuchungen“ unbedingt wahr, lass dich unterstützen! Du tust damit das Richtige, damit dein geliebtes Baby gesund und munter aufwachsen kann.
Was geschieht in einer U-Untersuchung?
Du erfährst, wie sich dein Baby körperlich und geistig entwickelt. Es wird gewogen, gemessen und lebenswichtige Funktionen wie Atmung und Puls werden beobachtet. Auch Organe, Skelett, Reflexe und Sinne wie das Hören werden abgecheckt. Jeder Termin ist anders. Sollte es Entwicklungsstörungen geben, werden sie erkannt und können rechtzeitig behandelt werden.
Du und dein Baby profitieren von der Kontrolle und den Gesprächen mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt. Du erfährst Hilfreiches zu Ernährung, Zahngesundheit und Unfallverhütung. Außerdem wirst du über alle Impfungen informiert. Diese sind kostenlos und du kannst dein Baby manchmal direkt bei einer Vorsorge-Untersuchung impfen lassen.
Welche Impfungen sind das? Informiere dich dazu bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Impfempfehlungen für Kinder (0-12 Jahre). Du kannst dort auch Broschüren bestellen, die mehrsprachig angeboten werden: https://shop.bzga.de/alle-kategorien/kinder-und-jugendgesundheit/frueherkennung-u1-j1/ Diese Impfungen werden von der ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen. Am besten sprichst du auch mit dem/der Kinderarzt/Kinderärztin deines Vertrauens.
So bereitest du dich auf eine U-Untersuchung vor:
- Schreibe deine Fragen oder Beobachtungen auf, damit du nichts vergisst.
- Packe das Untersuchungsheft, den Impfpass und die Krankenkassenkarte ein.
- Ziehe deinem Kind praktische Kleidung an, damit das Umziehen unkompliziert klappt.
- Achte darauf, dass der Besuch in Ruhe abläuft, dein Kind entspannt ist und ihr nicht abgehetzt in der Praxis ankommt.
- Vielleicht darf der Lieblingsteddy oder das Schnuffeltuch mit? Falls es Tränen gibt, kannst du dein Kind damit trösten.
Babys lassen sich oft auch mit Stillen beruhigen – viele Kinderarztpraxen bieten dafür einen Extraraum. Macht dein Kind einmal gar nicht mit, solltest du es nicht zwingen – dann ist es besser, einen Ersatztermin zu vereinbaren.
Wichtig: Halte die Termine der U-Untersuchungen ein
Bitte halte die Zeiträume ein, in denen die U-Untersuchungen stattfinden sollen. Der Grund: Manche Erkrankungen können nur in bestimmten Entwicklungsphasen gut behandelt werden, zum Beispiel eine Fehlstellung der Hüftgelenke. Deine Krankenkasse übernimmt die Behandlungskosten nur dann, wenn die U-Untersuchung zur vorgesehenen Zeit stattfindet (plus eine kurze Toleranzspanne).
In diesen Entwicklungsphasen finden die U-Untersuchungen statt:
- U1 – direkt nach der Geburt
- U2 – am 3. bis 10. Lebenstag
- U3 – 4. bis 6. Lebenswoche
- U4 – 3. bis 4. Lebensmonat
- U5 – 6. bis 7. Lebensmonat
- U6 – 10. bis 12. Lebensmonat
Was genau wird in den einzelnen U-Untersuchungen überprüft? Das erfährst Du hier: Gesundheitsuntersuchungen für Kinder
Am besten ist es, du vereinbarst nach jeder Untersuchung direkt den nächsten Termin. Oder du lässt dich über die Elternbriefe von www.kindergesundheit-info.de an die Termine erinnern. Hast du mal einen Termin verpasst, vereinbare schnellstmöglich einen neuen und nimm diesen wahr – deinem Kind zuliebe! In manchen Bundesländern werden auch Erinnerungsschreiben versendet.
Übrigens: Schon vor der Geburt kannst du einen Beratungstermin in der Kinderarztpraxis in Anspruch nehmen und viele Fragen im Vorfeld klären. Näheres erfährst du hier: Hallo Baby
Deine Vorteile als BKK-ProVita-Mitglied:
Wir bieten Leistungen für die Kindergesundheit, die über die gesetzlichen Leistungen hinausgehen. Informiere dich auf unserer Website: www.bkkstarkekids.de
Mit unseren Bonusprogrammen wirst du gleich doppelt belohnt: Dein Kind wächst gesund und aktiv auf – und außerdem erhältst du Bonuszahlungen. Zum Beispiel erhältst du pro U-Untersuchung 20 EUR Bonus von uns. Hier gibt’s mehr Infos: Bonusprogramme für Kids