Zu Fuß, auf dem Rad, mit dem Kanu: nachhaltige Mobilität wird immer wichtiger ✓ drei Beispiele für umweltschonende Mobilität
Ob zu Fuß, auf dem Rad oder mit dem Kanu: Mit eigener Kraft durch die Natur zu reisen, fühlt sich gut und befreiend an. Hier sind drei Beispiele von Menschen, für die nachhaltige Mobilität kein Fremdwort ist und extra viel Spaß macht: Eine Familie wanderte tagelang mit Kleinkind, Freunde überquerten radelnd Berge und die Wasserwege in Deutschland sind wunderbar lang für Menschen, die paddelnd unterwegs sein möchten. Eine Expertin erklärt zudem, was wir beim klimafreundlichen Reisen für das eigene Wohlbefinden tun.
„Sehr bereichernd!“, zieht Tanja Maucher ihr Fazit. 2017 und 2020 ist sie zwei Abschnitte der deutschen Jakobswege in Bayern gegangen, einen mit Freundin. Ihre „mutigste Aktion“ war 2022 als dritter Abschnitt der Mosel-Camino zwischen Koblenz und Trier: zwölf Tage mit maximal 19 Kilometern „über Stock und Stein, bis zu 300 Höhenmeter bergauf und bergab, durch Weinberge, Steilhänge, Wald oder Felder“.
Und das mit ihrem Mann sowie dem acht Monate alten Sohn Jonas, den das Paar abwechselnd in einer Trage auf dem Rücken oder vor dem Bauch transportierte. Das Gepäck wurde in einem geländegängigen Buggy mit drei dicken Rädern klimafreundlich geschoben.
Kein Verkehr, stattdessen tagelang draußen. „Teilweise war das ziemlich anstrengend“, bilanziert die 28-jährige Stuttgarterin. „Gleichzeitig hat es uns als Familie ganz viel gegeben, tagelang an der frischen Luft und in der Natur zu sein.“
Der 31-jährige Philipp Maucher, der regelmäßig joggt und Fußball spielt, mochte außerdem „die körperliche Herausforderung“ und „die Bestätigung, die Tour aus eigener Kraft zu schaffen“. Weitere Mehrtages-Wanderungen würde er mit Frau und Kind gerne in Angriff nehmen. Kürzere stehen im gemeinsamen Lieblingsurlaubsort Oberstdorf ohnehin oft auf dem Programm.
„Es hat uns als Familie ganz viel gegeben, tagelang in der Natur zu sein.“
Die Entscheidung: aus ökologischen Gründen
Für das Reisen zu Fuß hat sich die junge Familie „auch aus ökologischen Gründen“ entschieden. Denn Flüge und lange Autofahrten vermeidet sie bewusst wegen des hohen CO2-Ausstoßes. Mit der Wahl sich emissionsfrei fortzubewegen sind sie nicht allein. Bei einer Umfrage von Statista 2021 gaben 33 Prozent der Befragten an, dass sie bereits auf Aspekte der Nachhaltigkeit beim Reisen achten. Allerdings klafft eine Lücke zwischen der Einstellung zu Nachhaltigkeit und dem tatsächlichen Handeln, das der Absicht meist hinterherhinkt.
Um das zu ändern, wirbt die Deutsche Zentrale für Tourismus unter dem Motto „Aktiv in der Natur“ mit der Kampagne „Feel Good“ für nachhaltige Urlaube. „Viele Destinationen“, so die DZT auf ihrer Internetseite (www.germany.travel), „haben sich diesem Ziel verpflichtet und entwickeln immer mehr ressourcenschonende Angebote, die der Umwelt sowie Gastgebern und Gästen guttun.“ Unter anderem führen 200.000 Kilometer Wanderwege und 250 Fernradwege für den Radverkehr als „Entdeckerrouten“ klimaschonend quer durchs Land.
Freiheitsgefühle im Radverkehr
Dieses Angebot weiß Andreas Gammel zu schätzen. Schon als kleiner Junge radelte er mit seinen Eltern an Flüssen wie der Altmühl entlang. Mittlerweile ist das Radfahren für den 29-Jährigen ein „ganz wichtiger Teil“ seines Lebens geworden, der ihn „glücklich macht“ und ihm ein „totales Freiheitsgefühl“ gibt. Das gilt schon für den Weg zur Arbeit, der zehn Kilometer lang von einem Münchner Vorort zum anderen führt, aber besonders für Ausflüge am Wochenende oder längere Rad-Reisen. Bei seiner bislang weitesten fuhr er 2.000 Kilometer mit einem Freund bis nach Barcelona – „ein cooles Erlebnis“, schwärmt Andreas Gammel. Das Rad als Verkehrsträger ist nicht nur emissionsfrei und klimafreundlich, sondern auch gut für das Wohlbefinden.
„Auf meinem Rad bekomme ich die Umgebung ganz intensiv mit, höre die Vögel zwitschern, spüre mich. Das macht einfach Spaß.“
Gesundheit tanken
Dass sich regelmäßige Bewegung positiv auf das allgemeine Wohlbefinden auswirkt, kann Raphaela Niedermeier als Referentin Gesundheitsförderung bei der BKK ProVita nur bestätigen. „Sie ist ein wichtiger Schutzfaktor vor Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen, Depressionen, Demenz oder Diabetes Typ 2. Außerdem stärkt sie Muskeln und Knochen. Die erhöhte Durchblutung stimuliert die Schleimhäute und macht das Immunsystem fitter.“
Draußen an der frischen Luft habe Bewegung weitere Vorteile: Mehr Sauerstoff sorge dort für eine Steigerung der Leistungsfähigkeit und Konzentration. Der Blick ins Grüne fördere die Entspannung und baue Stress ab. „Ein Weg, welcher sich auch positiv auf die Gesundheit auswirkt, wäre ein Aktiv-Urlaub in der Natur“, erklärt Raphaela Niedermeier. Deshalb ist diese Kombination ein Baustein der Präventionsreisen, die die BKK ProVita für ihre Mitglieder bezuschusst.
Ideal wäre es nach Ansicht von Raphaela Niedermeier, Bewegung in der Natur im Alltag verankern zu können – wie im Fall von Dirk Ulrich.
Naturgenuss als Ausgleich
Beute suchende Marder und Fischotter, Eisvögel „wie fliegende Edelsteine“, Biber auf dem Weg zu ihren Bauten, Robben beim Ausruhen, wabernde Nebel oder Sonnenuntergänge: Diesen „faszinierenden Naturgenuss“ erlebt der 56-jährige Dirk Ulrich beim Kanuwandern. „Als Schreibtischtäter brauche ich diesen Ausgleich.“ Er ist regelmäßig rund um Stralsund in einer Meerenge der Ostsee, auf Flüssen oder Seen unterwegs.
„Auf 15 bis 20 Kilometer langen Touren kann ich mein Tempo selbst bestimmen – mal sportlich paddeln, mal mich entschleunigt treiben lassen. Dabei wird mein Kopf frei. Die Bewegung tut mir gut, weil zusätzlich zu Armen und Schultern auch der Rest des Körpers arbeitet, um in Balance zu bleiben.“
Auf dem Wasser unterwegs
Sein Hobby teilt er mit seiner Frau, die es vor 38 Jahren mit in die Beziehung brachte; die beiden Kinder waren stundenweise mit von der Partie, sobald sie sitzen konnten. Später verbrachten Sohn und Tochter Tage, Wochenenden und Ferienwochen in Begleitung der Eltern auf dem Wasser. „Dabei haben sie viel gesehen und gelernt“, so Dirk Ulrich, der nicht nur samt Familie „mit Leib und Seele“ für sein Faible brennt, sondern sich auch ehrenamtlich als Vizepräsident Freizeitsport des Landeskanuverbands Mecklenburg-Vorpommern engagiert.
Nachwuchssorgen hat er nicht. „Die Vereine haben gerade so regen Zulauf, dass es Wartelisten gibt“, freut sich Dirk Ulrich. Aufbauend findet er auch die Aussicht, lange aktiv sein zu können: „Unser ältestes Mitglied ist bis 90 gepaddelt.“
So kann dich die BKK ProVita beim Reisen unterstützen:
Vor Zecken schützen, Broschüre anfordern!
Tipps, wie du und deine Familie eure Freizeit „zeckenfrei“ genießen oder euch gegen die Gefahren von Zecken schützen können, bietet unsere Broschüre.
Eine Zeckenkarte, mit der du eine Zecke sicher und einfach entfernen können, findest du darin auch.
Am besten gleich kostenfrei bestellen per E-Mail an marketing@bkk-provita.de.
Im Ausland versichert?
Für Staaten der Europäischen Union und des Europäischen Wirtschaftsraumes befindet sich auf der Rückseite der Versicherungskarte
die sog. Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC – European Health Insurance Card) für eine Behandlung im Ausland.
Für Abkommensstaaten, wie z. B. die Türkei, Tunesien und Bosnien-Herzegowina, erhältst du auf Anfrage einen Auslandskrankenschein
von uns vor deinem Start in den Urlaub. In jedem Fall empfehlen wir Ihnen den Abschluss einer privaten Auslandsreise-Krankenversicherung.
Diese ist wichtig, da wir als gesetzliche Krankenkasse manche Kosten nicht übernehmen dürfen. Nähere Infos bekommst du hier:
www.bkk-provita.de/ehic-versicherungsschutz-im-ausland
An die wichtigsten Reiseschutzimpfungen gedacht?
Nicht vergessen: rechtzeitig vor der Urlaubszeit einen Blick in den Impfpass werfen!
Wie sieht es mit dem Schutz vor Hepatitis, Tetanus oder Zecken, die FSME übertragen können, aus?
Die BKK ProVita unterstützt dich auch bei den Kosten für Impfungen, die für eine private Reise nötig sind, mit bis zu 200 Euro.
Am besten gleich hier informieren: www.bkk-provita.de/impfungen
Gute Adressen:
Fernradfahren und -wandern: Die Internetseite der Deutschen Zentrale für Tourismus bietet viele hilfreiche Tipps, um u. a. auf Fernrad- und Wanderwegen aktiv in der Natur unterwegs zu sein: www.germany.travel/de/feel-good/aktiv-natur.html
Touren wandern: Die Infoseite des Deutschen Wanderverbands gibt Tipps von der Ausrüstung übers Kartenlesen bis zur Tourenplanung sowie Beschreibungen lohnenswerter Wege: www.wanderbares-deutschland.de
Hütten, Touren, Bergwissen: Von den Expert:innen des Deutschen Alpenvereins: Bergwissen, Gesundheitstipps, Hütten-Such-Funktion und Tourenempfehlungen auch rund um Großstädte und im Mittelgebirge: www.alpenverein.de
Grenzüberschreitende Radrouten: Ein Verbundprojekt von mehreren Bundesländern, um eine grenzüberschreitende und großräumige Planung von Radrouten und Informationen geben zu können: www.radroutenplaner-deutschland.de
Mit dem Kanu unterwegs: Der Deutsche Kanu-Verband listet bundesweit Vereine. Dazu gibt es in der Rubrik „Freizeitsport“ eine Infothek, Tipps zur Tourenplanung und Sicherheit: www.kanu.de
Dieser Beitrag erschien zuerst in einer Kurzfassung in unserem MAGAZIN fürs LEBEN, Ausgabe1/2023. Unser Mitgliedermagazin erscheint dreimal im Jahr und bietet dir viele spannende Themen. Jetzt die aktuelle Ausgabe online lesen!
Bei Fragen sind wir gerne für Sie da!
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