Ein Klassiker mal pflanzlich: Sellerieschnitzel mit Kartoffelpüree

So viel mehr als Suppengrün! Das ist der Knollensellerie. Auch gebraten, gekocht, in Eintöpfen, Aufläufen, dunklen Soßen, im Püree oder roh gehobelt im Waldorfsalat hat der Knollensellerie seinen festen Platz in unseren Küchen. Jetzt im November bekommen wir die vielfältige Knolle noch frisch vom Feld aus heimischem Anbau. Deshalb stellt dir Foodbloggerin und Kochbuchautorin, Lea Green, den Knollensellerie als ihr „Veggie des Monats November“ vor.


Im Video zeigt dir Lea, wie du aus den Sellerie-Blättern ein tolles Gewürz und aus der Sellerie-Knolle einen (veganen) Klassiker – das Sellerieschnitzel – zubereitest. Gleich anschauen!

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Die dolle Knolle

Knollensellerie, auch Sprossenrübe genannt, bekommen wir bei uns das ganze Jahr hindurch. Doch seine gute Lagerfähigkeit und sein deftiger Geschmack machen ihn zu einem klassischen Wintergemüse. Bis in den November hinein gibt es ihn noch frisch vom Feld, bevor die Knollen bis zum Mai eingelagert werden. Beliebt war das ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Gemüse bereits im Mittelalter. Vor allem, weil der Knolle eine potenzsteigernde und aphrodisierende Wirkung zugeschrieben wurde, die bis heute jedoch nicht wissenschaftlich belegt werden konnte.

Von der Wurzel bis zur Blattspitze

Man kann den Knollensellerie braten, kochen, grillen, einlegen und natürlich auch das Selleriegrün verwenden. Denn die Blätter der Knolle ähneln vom Aussehen und im Geschmack jenen der Petersilie. Sie sind intensiv aromatisch und können wunderbar zum Würzen von deftigen Gerichten verwendet werden. Außerdem stecken viele gesunde Bitterstoffe im Selleriegrün. Diese wirken auf das gesamte Verdauungssystem anregend und wohltuend. Sie aktivieren außerdem Enzyme in Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse, was ebenfalls gut für die Verdauung ist.

Roher Genuss mit Einschränkungen

Der Knollensellerie kann gegart, aber auch roh verzehrt werden. Roher Sellerie ist zwar ungiftig, doch nicht jede:r verträgt ihn. Rund 90% all jener, die unter einer Beifußpollen- oder Birkenpollenallergie leiden, sind gleichzeitig von einer Sellerieallergie betroffen. Sie könnten hier mit einer Kreuzallergie reagieren, dem sogenannten „Sellerie-Beifuß-Gewürz-Syndrom“. Zudem sind die in Sellerie enthaltenen Allergene teilweise hitzestabil. So kann es sein, dass manche Allergiker gekochten Sellerie in der Suppe vertragen, manche nicht. Birkenpollenallergiker, die als Kreuzreaktion eine Allergie auf Sellerie entwickeln, vertragen meist gekochten Sellerie, Beifußpollenallergiker hingegen nicht.

Rundum gesund

Wenn man ihn verträgt, ist Knollensellerie sehr gesund. Er enthält nur 19 Kilokalorien pro 100 Gramm, ist aber dafür reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Insbesondere der Gehalt an Kalium, Eisen und Kalzium macht ihn zu einem wertvollen Gemüse. Außerdem regen seine Ballaststoffe die Verdauung an und binden im Darm unter anderem Fett. Knollensellerie enthält außerdem Apigenin. Dieser Pflanzenstoff wirkt entzündungshemmend und verfügt über antioxidative Eigenschaften. Dem Wirkstoff wird nachgesagt, bei Erkrankungen wie Arthritis, Gicht und sogar Krebs eine positive Wirkung zu haben. Nicht zuletzt kann man mit den im Knollensellerie enthaltenen ätherischen Ölen und Bitterstoffen einen gereizten Magen beruhigen, einen Überschuss an Magensäure neutralisieren und leichte Magenschmerzen lindern.

Achtung bei Nierenproblemen

Da Knollensellerie stark harntreibend und entwässernd wirkt, sollten Nierenkranke ihn nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt in größeren Mengen essen. Das Gleiche gilt für Schwangere.

Knollensellerie richtig lagern

Beim Einkauf von Knollensellerie sollte man bevorzugt auf kleine, feste Knollen achten. Vorteil: Diese haben dann auch meist keinen „Hohlraum“ in der Mitte. Lagern kann man den Knollensellerie im Gemüsefach des Kühlschranks. Bei möglichst hoher Luftfeuchtigkeit und ca. 5 Grad hält er sich bis zu 2 Wochen frisch. Um die Lagerzeit zu optimieren, sollte er in ein feuchtes Tuch gewickelt werden. Wenn er vakuum-eingeschweißt ist, hält roher Knollensellerie im Tiefkühler bis zu sechs Monate. Eingefrorener gekochter Knollensellerie lässt sich bis zu drei Monate lagern.


Leas Rezept: Köstliche Sellerieschnitzel

Und so wird‘s gemacht:

Zutaten (für 4 Portionen)

Für die Sellerieschnitzel:
  • 1 Sellerieknolle
  • 1 Prise Salz
  • 1 + 4 EL Kartoffelmehl oder Speisestärke
  • 4 EL Mehl (z.B. Dinkelmehl Type 630)
  • Salz
  • Pfeffer
  • Paprikapulver, edelsüß
  • 100 ml Pflanzendrink (z.B. Soja- oder Haferdrink)
  • 8-10 EL Paniermehl oder Panko (grobes Paniermehl)
  • 8-10 EL veganes Bratöl
  • Zitronenscheiben zum Garnieren

Tipp: Schmeckt auch mit Preiselbeeren hervorragend!

Für das Kartoffelpüree:
  • 1 kg mehligkochende Kartoffeln
  • Salz
  • 20 g Margarine
  • 1/2 TL Muskatnuss, frisch gerieben
  • 125-135 ml Pflanzendrink (z.B. Hafer- oder Sojadrink)
  • Petersilie zum Garnieren
Für den Salat:
  • Pro Portion eine kleine Handvoll gemischter Salat
  • 1-2 EL Olivenöl
  • 2 EL Apfelessig
  • Salz & Pfeffer

Zubereitung:

(ca. 25 Minuten Zubereitungszeit + 30 Minuten Brat- und Kochzeit)

  1. Sellerieknolle entrinden und in etwa 1 cm dünne Scheiben schneiden. Einen Topf mit gesalzenem Wasser erhitzen und die Selleriescheiben etwa 5-7 Minuten bissfest kochen. Selleriescheiben anschließend gut trocken tupfen und rundherum mit Kartoffelmehl „einpudern“.
  2. In einer flachen Schale Kartoffelmehl, Dinkelmehl, Salz, Pfeffer und Paprikapulver mit Pflanzendrink vermischen und das Paniermehl in eine weitere flache Schale oder auf einen Teller geben.
  3. Selleriescheiben erst durch die feuchte Panade ziehen und anschließend kräftig im Paniermehl wenden.
  4. 3-4 EL Bratöl in einer Pfanne erhitzen und die Sellerieschnitzel nach und nach rundum anbraten. Bei Bedarf mehr Öl hinzugeben. So verfahren, bis alle Schnitzel gebraten sind, und sie im Ofen bei ca. 60 Grad warmhalten.
  5. Für das Kartoffelpüree die Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden und in reichlich gesalzenem Wasser 12-15 Minuten gar kochen.
  6. Gekochte Kartoffeln unter Zugabe von Margarine, Salz, reichlich frisch geriebener Muskatnuss und Pflanzendrink stampfen oder im Mixer pürieren.
  7. Salat waschen und mit Olivenöl, Apfelessig sowie Salz und Pfeffer vermischen.
  8. Püree auf Tellern ausstreichen, Schnitzel hinzugeben, mit Zitronenscheiben und Petersilie garnieren und das Gericht mit Salat servieren.

Guten Appetit,

Deine Lea


Lust auf mehr Rezepte von Lea Green? Einfach hier alle bisherigen „Veggie-des-Monats“-Rezepte von ihr nachlesen. (Oder schau auf Leas Blog vorbei!) Viel Spaß!